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250 Route 4.DAMASCUSTHOR. berg aufgehäuft liegt, der zumeist von den Ausräumungen beim
Bau des österr. Hospizes herrührt. An dieser Stelle, etwa 100
Schritt östlich vom Damascusthor und gerade gegenüber der Jere-
miasgrotte
, befindet sich im Felsen, 6m unter der Mauer, der Ein-
gang
in die sogenannte Baumwollengrotte, welche seit 1852 neu
entdeckt wurde. Die Höhle ist uns aus muslimischen Autoren unter
diesem Namen (oder vielmehr genauer unter dem Namen Lein-
wandgrotte
, maghâret el-kettân)
bekannt; gegenwärtig ist es allge-
mein
zugegeben, dass wir hier
nichts als einen sehr ausgedehn-
ten
Steinbruch vor uns haben,
der sich tief unter den Boden der
Stadt hineinzieht und sich nach
Süden hin stark senkt. Man sieht
an den Seiten noch Wandnischen
für die Lampen der Steinmetzen.
Colossale Pfeiler stützen die
Felsendecke; die Quadern wur-
den
mittelst Holzkeilen, die man
eintrieb und benetzte (sodass sie
auseinander gingen), vom Felsen
losgelöst, von welcher Bearbei-
tungsart
noch deutliche Spuren
vorhanden sind. Es ist nicht auszumachen, in welcher Zeit diese
Steinbrüche ausgebeutet worden sind. In gerader Linie erstreckt
sich die Höhle 196m weit nach S. Man nehme Licht und Compass
oder Bindfaden, besser noch einen Führer mit; Hauptregel: sich
immer rechts an der Wand halten, oder immer links, man wird
dann sicher wieder herauskommen. Der Boden ist sehr uneben,
besonders an einigen Stellen, wo Felsstücke hinuntergestürzt sind.
Hinten r. findet sich eine tröpfelnde Quelle mit schlechtem Wasser.

Gehen wir nun über den Schutthügel zum Damascusthore.
Auch dieses Thor ist in Winkeln gebaut und hat zwei grosse eisen-
beschlagene
Thürflügel. Es ist das stattlichste Thor von Jerusa-
lem
und mit seinen Zinnen ein schönes Muster der Baukunst des
16. Jahrhunderts. Laut der Inschrift liess es Solimân im Jahre 944
erbauen oder wenigstens renoviren. Zur Seite der Thorflügel
stehen aussen dünne Säulen, darüber ein Spitzbogenfeld mit In-
schrift
; nach diesen Säulen führt das Thor den Namen Säu-
lenthor
, bâb el-ʿamûd. Die Aussicht von dem Thorthurm aus wird
gerühmt. Im 12. Jahrhundert hiess das Thor Stephansthor, weil hier
die Stephanskirche in der Nähe stand (vgl. S. 216). Die Ausgra-
bungen
bei diesem Thore haben das unzweifelhafte Resultat ge-
liefert
, dass es an der Stelle eines alten Thores steht, denn man hat
hier ausser einem Wasserreservoir auch einen Mauerlauf (von O.
nach W.) gefunden, der aus geränderten Quadern besteht. Es ist